Donnerstag, 22. November 2007
Das Bewusstwerden des Todes ...
trauriger blogger, 09:34h
Der Tod der eigenen Mutter ist für jedes 12-jährige Kind sicherlich ein emotional stark belastendes Ereignis. Während unser kleine Junge bis zu diesem Zeitpunkt in seinem Versuch, das Leben zu meistern, noch auf den "lieben Gott" als letzte rettende Instanz vertraute, so wurde durch den Tod der Mutter deutlich, dass auch noch so flehentliche Gebete den Lauf der Dinge nicht beeinflussen konnten. Er war also endgültig auf sich alleine gestellt und konnte weder auf irdische noch überirdische Hilfe hoffen. Im Laufe seines Lebens musste er zudem erkennen, dass jede intensivere Beschäftigung mit der Frage nach der Entstehung und dem Vergehen des menschlichen Lebens, von der Lektüre der Bibel und philosophischen Texten hin zu Meditation und Gedankenexperimenten, ihn sukzessive in den Atheismus trieb. Was auf den ersten Blick noch recht harmlos klingt, wurde leider von der Entwicklung einer Thantophobie begleitet, also der panischen Angst vor dem Sterben und dem Tod. Um es exakt zu formulieren: Das Problem war und ist nicht das Sterben als Vorgang an sich, sondern die endgültige, unwiderrufliche Auslöschung des eigenen Bewusstseins als dramatische und Panikattacken verursachende Konsequenz.
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