Donnerstag, 22. November 2007
Das Bewusstwerden des Todes ...
trauriger blogger, 09:34h
Der Tod der eigenen Mutter ist für jedes 12-jährige Kind sicherlich ein emotional stark belastendes Ereignis. Während unser kleine Junge bis zu diesem Zeitpunkt in seinem Versuch, das Leben zu meistern, noch auf den "lieben Gott" als letzte rettende Instanz vertraute, so wurde durch den Tod der Mutter deutlich, dass auch noch so flehentliche Gebete den Lauf der Dinge nicht beeinflussen konnten. Er war also endgültig auf sich alleine gestellt und konnte weder auf irdische noch überirdische Hilfe hoffen. Im Laufe seines Lebens musste er zudem erkennen, dass jede intensivere Beschäftigung mit der Frage nach der Entstehung und dem Vergehen des menschlichen Lebens, von der Lektüre der Bibel und philosophischen Texten hin zu Meditation und Gedankenexperimenten, ihn sukzessive in den Atheismus trieb. Was auf den ersten Blick noch recht harmlos klingt, wurde leider von der Entwicklung einer Thantophobie begleitet, also der panischen Angst vor dem Sterben und dem Tod. Um es exakt zu formulieren: Das Problem war und ist nicht das Sterben als Vorgang an sich, sondern die endgültige, unwiderrufliche Auslöschung des eigenen Bewusstseins als dramatische und Panikattacken verursachende Konsequenz.
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Donnerstag, 15. November 2007
Kampf um Liebe und Anerkennung ...
trauriger blogger, 15:51h
Die Natur gibt uns bereits in die Wiege das existentielle Bedürfnis mit, geliebt zu werden und Anerkennung und Respekt zu erfahren. Wird dieses Bedürfnis durch das soziale kindliche Umfeld, also Eltern, Verwandte und Freunde gestillt, so entwickelt sich ein natürlicher und unbeschwerter Umgang mit diesem Thema. Bleibt die Erfüllung des Wunsches nach Liebe und Aufmerksamkeit jedoch versagt, so rückt dieses Bedürfnis für viele, viele Jahre auf eine so intensive Art und Weise in den Fokus des täglichen Lebens, dass der Umgang mit dem Thema innerhalb kürzester Zeit quälende und zwanghafte Züge zeigt. Die Besessenheit, mit der in nahezu allen Lebenslagen um Zuneigung und Bestätigung gerungen wird, ist der Erfüllung der so sehnsüchtig angestrebten Ziele natürlich nicht förderlich. Dem kleine Jungen, um den es hier geht, wurde mit diesem zwanghaften Streben nach Anerkennung gleichsam ein Virus in sein Fühlen und Denken infiziert, der selbst heute noch manche Handlung seines Lebens beeinflusst und über viele Jahre seines Lebens nahezu alle Gedanken und Entscheidungen durchzog.
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Freitag, 9. November 2007
Entdeckung der Einsamkeit ...
trauriger blogger, 10:39h
Wie grausam es doch für einen kleinen Jungen sein kann, irgendwann festzustellen, dass er ganz alleine mit den Schwierigkeiten und Problemen seines noch so wenig vertrauten jungen Lebens fertig werden muss. Mit welch Enttäuschung und Misstrauen wird nach dieser Erkenntnis eine noch unberührte empfindsame junge Seele für lange, lange Zeit überzogen. Welch herrliches Gefühl hingegen muss es für ein Kind sein, die grenzen- und bedingungslose Unterstützung der Eltern zu fühlen. Wie sonst - als unter solchen Rahmenbedingungen - kann ein Kind seine Talente und Fähigkeiten mit unerschütterlichem Vertrauen und ohne Angst und Verunsicherung entwickeln? Beneidenswert die Auserwählten, denen diese Gnade wiederfährt. Nur bei Ihnen wird der Grundstein für ein dauerhaft glückliches und ausgeglichenes Leben gelegt, für alle anderen ist das Leben ein beständiger Kampf um wenige unbeschwerte Momente.
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Donnerstag, 8. November 2007
Wie alles begann ...
trauriger blogger, 18:58h
Der Titel meines Blogs lässt es bereits vermuten: Auf meiner Seele liegt ein dunkler Schatten ... seit vielen, vielen Jahren. Mit schmerzvoller Sehnsucht denke ich an den kleinen rotlockigen Jungen zurück, der mit einem Lächeln im Gesicht, voller Erstaunen und mit Urvertrauen die Welt entdeckte. Irgendwann gingen ihm Lächeln, Erstaunen und Urvertrauen verloren. War es beim Tod seiner Mutter? Möglicherweise ... oder vielleicht doch schon Jahre früher? Als der kleine Junge spürte, dass seine Eltern ihm nicht die bedingungslose Liebe entgegenbringen können, die es einem Kind ermöglicht, sich selbst und seine Fähigkeiten unter der schützenden Hand dieser Liebe zu entwickeln?
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